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Bier

Im Norden Nordhollands wird ein gutes Bier geschmeckt, Bei den bekannten Kirmessen und Dorffesten werden vor allem das gewöhnliche Pils getrunken, aber wenn die Zeit reif ist, erquicken sie die Nordhollander mit einem Bier aus der Region. Es gibt verschiedene Brauereien in der Küstenregion. Bier hat hier auch eine lange Tradition, der mit der Nähe von den Dünen zusammenhängt. 

Bier aus Dünenwasser  

Die Dünen kennen wir heutzutage vor allen als ein hervorragendes Wandergebiet. Früher wurden sie aber weniger geschätzt: als Acker waren die Dünen nicht geeignet und auch für Vieh gab es dort nicht viel zu essen. Was suchte einer denn da? Brauer waren ganz anderer Meinung: für Bier brauchten sie gutes Wasser, sauberes Wasser auf jeden Fall, nicht das schmutzige Wasser aus den Grachten der Stadt. Für sauberer Wasser zogen die Brauer zu den Dünen. Dünenseen und Bächlein wurden von den Brauer gekauft, das Wasser wurde in Holzfässern in die Brauerei gebracht und dort wurde Bier aus dem gebraut. Dass das Wasser in den Grachten und Kanäle schlecht war, wüssten auch die Einwohner der Stadt. Für sauberes Trinkwasser wanden sie sich deshalb zu den Brauern. Stadtbewohner kauften Fässchen Wasser für Eigenbenutzung. Und als man dann einmal in einer Brauerei war … Hier soll der Mythos seine Ursprung haben, dass die Leuke Bier statt Wasser trunken!

Streit zwischen Städten und Dörfern

Brauereien fand man fast ausschließlich in der Stadt. Alkmaar war in 17. Jahrhundert eine echte Bierstadt. Die holländische Brauer hatten die Kontrolle am liebsten bei sie sich und bemühten sich, für einen Verbot auf dem Brauen außerhalb der Stadt. Deswegen gab es in den Dörfern keine offizielle Brauereien, obwohl selbstverständlich manchmal im Verborgenen doch gebraut wurde. Der Alkmaarer Braugeschichte gewidmet wurde das alte Gebäude der Brauerei ‘De Boom’ (Der Baum) in der Innenstadt, unweit vom Käsemarkt. Hier findet man heute das Alkmaarer Biermuseum, wo man alles über Bier lernen kann – auch praktisches Wissen, denn unter dem Museum befindet sich ein gemütliches Lokal, wo man viele Biere schmecken kann. In den Dörfern wurde es kaum gebraut, getrunken wurde das Bier schon. Viele Dörfer sorgten dafür, dass bei Ihnen auf Bier keine Zinsen versteuert wurden, oder weniger, mit dem Zweck Bierliebhaber aus der Stadt für billiges Bier zu interessieren. Viele Stadtbewohner machten also auf Sonntag eine Spaziergang zu einem dieser Dörfer, nachdem man sich in der Dorfkneipe traf mit einem großen Krug Bier in der Hand.  

Der Geschmack der Regionsbiere

So war es im 17. Jahrhundert – aber hat sich nun wirklich viel geändert? Noch immer trinken die Nordholländer gern ihr Bier auf einer Terrasse mit Aussehen. Und noch immer wird Alkmaar Bier gebraut: Brauerei Zeglis, Brauerei De Vis, Brauerei De Moersleutel – es sind nur einige Namen. In Den Helder gibt es Brauerei De Helderse Jongens, die in einem wunderbar sanierten Fort brauen, was bedeutet: genau in der Stadtmauer. Was sich aber tatsächlich geändert hat: auch außerhalb der Städte darf wieder gebraut werden. Im Dorf Oudesluis befindet sich zum Beispiel Brauerei De Lepelaer, in Egmond wird das Klosterbier ‘Sancti Adalberti’ gebraut. Das berühmte Texeler Bier ist selbstverständlich auch überall erhältlich. Ein Glas lokales Bier passt sehr gut zu einem Spaziergang aus die Stadt. In Den Helder kann man ein Bier am Huisduiner Strand trinken und dann, über den Basteien, zum Fort Westoever zu gehen  für einen Brauereibesuch. In Alkmaar gibt es eine Stadtführung, in der man mehr über die Braugeschichte der Stadt vernimmt. Auch schön: ein Radtour vom Alkmaarer Biermuseum zur Brauerei in Egmond. Das ist genießen, nicht in großen Mengen, aber mit großartigen Geschmack.