1996 wurde auf der früheren Zuiderzeeinsel Wieringen in Nordholland ein aufsehenerregender archäologischer Fund gemacht. Der Silberschatz besteht aus Schmuckstücken, Silberbarren und münzen, alles zusammen beinahe dreieinhalb Pfund Silber. An der Datierung der jüngsten Münzen erkennt man, dass der Schatz, etwa um 850, zusammen mit einem Grasbüschel, in einem irdenen Topf im Boden vergraben wurde. Der materielle Wert dieses Fundes ist enorm. Viel grösser jedoch ist der Informationswert, den er hat über eine besonders fesselnde Periode unsere Geschichte: die Zeit der Normannenangriffe.
Skandinavien
Die wichtigste Schlussfolgerung, die wir auf grund dieses Fundes machen können, ist nämlich diese: es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Fund aus Skandinavien stammt, oder stärker noch, dass der Besitzer nicht zur lokalen, friesischen Bevölkerung gehörte, sondern ein Wikinger war. Wenn dies letzte wahr sein sollte, haben wir vermutlich mit einem Wikinger zu tun, der nicht nur ausschliesslich in unsere Gegend kam, um plündernd seinen Reichtum zu erwerben, sondern seinen Reichtum aus dem Norden mitnahm, um hier für längere Zeit zu bleiben.
Rijksmuseum van Oudheden
In dem Fall hätten wir zum ersten Male die Verfügung über konkrete archäologische Informationen, die anzeigen, dass die Wikinger zich in unserem Land niedergelassen haben. Den Originalschatz finden Sie im ‘Rijksmuseum van Oudheden’ zu Leiden. Ein Repiklat des Fundes können Sie im Museum für regionale Geologie und Archäologie ‘Het Huis van de Aarde’ in Den Oever besichtigen. Hier sind noch viel mehr archäologische Schätze, gefunden auf und um Wieringen, zusammengetragen.